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Navigon 6310 und Navigon 6350 Live - schon wieder

Wir hatten ja mit dem Navigon schon viel Spaß (siehe hier und hier). Nun sind während des heißen Sommers im Fuß der Fahrzeughalterungen sämtliche Befestigungen für die dort eingebaute Feder gebrochen - das Plastik sah geschmolzen und porös aus. Nun denn, Kaufbeleg herausgesucht und ins Geschäft. Bei der Gelegenheit wurde das gesamte Gerät eingeschickt und die bereits bekannten Probleme wurden reklamiert.

Ergebnis: die Fahrzeughalterung wurde getauscht. Das Gerät wurde auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Mehr wurde nicht getan. Nicht mal eine aktuelle Softwareversion aufgespielt. Als Konsequenz waren natürlich auch sämtliche aktualisierten Karten gelöscht - da die "Probezeit" jedoch vorbei ist, dürfen wir jetzt die Aktualisierungen für die Karten kaufen. Vielen Dank Navigon, das ist echter Service.

Eine aktuelle Software ist mittlerweile wieder installiert. Der Spaß kann weitergehen:

Wenn man nun an einer Autobahnausfahrt oder an einem Autobahnkreuz vorbeifährt, bei dem die Ausfahrt am Ende wieder auf die Autobahn führt, möchte das Gerät einen neuerdings unbedingt über die Ausfahrt schicken. Keine Ahnung, welcher Programmierer sich so etwas ausgedacht hat - auf jeden Fall ist der Umweg über die Ausfahrt langsamer als über die Autobahn. Beim ersten Mal war es noch lustig, ab dem vierten oder fünften Mal ist das nur noch störend.

Wird wohl mal langsam Zeit für ein anderes Gerät.

Volkssport: rechts überholen

Was in der Stadt erlaubt ist, darf man auf der Autobahn noch lange nicht: rechts überholen.

Am Freitag nachmittag bin ich die Autobahn 14 von Magdeburg Richtung Halle (und dann weiter) entlang gefahren. Auf der rechten Spur fuhren viele LKWs, so dass die Geschwindigkeit dort bei ca. 85 km/h lag. Durch diverse Überholmanöver langsamer PKWs und einiger LKWs war die Geschwindigkeit auf der linken Spur auch nur minimal höher.

Einigen Fahrzeugführern geht das wohl nicht schnell genug. Jedenfalls habe ich auf den ca. 70 km Strecke insgesamt 28 Fahrzeuge gezählt, die von rechts überholt haben.

Das ist insgesamt nicht schlimm. Gefährlich wird dies jedoch, weil die Überholmanöver teilweise sehr schnell und riskant ausgeführt werden. Die Fahrzeuge fahren sowieso schon dicht gedrängt auf der linken Spur - wohl niemand hält den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand ein. In dieser Situation drängen sich dann weitere Autofahrer von rechts dazwischen und sorgen dafür, dass die dahinterfahrenden Fahrzeuge bremsen müssen.

Kein schönes Auto fahren, und sorgt für noch mehr Verstimmung und Stress bei den ohnehin schon angespannten Fahrern.

PostgreSQL @ FOSDEM 2010

The Open Source people have met again, like every year, in Brussels for the biggest open source event in europe - FOSDEM. The European PostgreSQL User Group was present with a booth and a devroom, plus a lot "community".

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Die Nebelschlußleuchte - ein leuchtendes Phänomen

Wer kennt das nicht: man fährt auf der Autobahn, es regnet etwas oder schneit ein bischen und schon tauchen die ersten Autos auf, deren Fahrer gleich mal vorsorglich die Nebelschlußleuchte anschalten. Es wäre ja möglich, das man übersehen wird!1!einself

Was wohl die wenigsten dieser Autofahrer wissen: erstens darf man (aufgrund der starken Blendkraft) die Nebelschlußleuchte wirklich nur bei Nebel einsetzen, Schnee und Regen zählen - zumindest in Deutschland - nicht dazu. Außerdem darf man die Lampe nur anschalten, wenn die Sicht bei Nebel unter 50 Meter (das ist der Abstand zweier normaler Pfosten am Straßenrand) beträgt. Gleichzeitig gilt dann eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.

Wer also mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 120 km/h und angeschalteter Nebelschlußleuchte auf der Autobahn fährt, ist theoretisch 70 km/h zu schnell. Das würde nach aktuellem Bußgeldkatalog (Stand 2010) und ohne vorherige Einträge in Flensburg 440 Euro, 4 Punkte und 2 Monate Fahrverbot kosten.

Leider wird das nicht so geahndet. Stattdessen werden die Autofahrer dahinter weiter so stark geblendet, dass man ein Bremslicht aufgrund der geringeren Leuchtstärke nicht oder nur schwer erkennen kann. Außerdem sorgt ein kurzer Blick in das helle Licht dafür, dass die Augen für einige Zeit geblendet sind - selbst bei einem Abstand von rund 100 Metern. Es hilft also nichts, einen großen Abstand zu halten.

Ich wäre ja dafür, dass die Geschwindigkeit jedes Autos bei angeschalteter Nebelschlußleuchte automatisch auf 50 km/h gedrosselt wird. Gerade bei neueren Autos mit elektronischem Motormanagement sollte das kein Problem sein. Rückfragen bei der Werkstatt werden dann mit einem Wiederholungskurs in der Fahrschule bestraft.

Besonders schwerer Fall von Diebstahl

Heute kam ein Brief von der Staatsanwaltschaft Magdeburg, dass das Verfahren gegen Unbekannt wegen besonders schweren Fall von Diebstahl eingestellt wurde.

Kommentar von wuffel dazu:

"<wuffel> ads: Ist ja auch nix dolles. Hätte der Dieb dagegen die neue Gröhnemeyer-CD aus dem Netz geangelt...."

Bei dem eingestellten Fall ging es übrigends nicht um eine CD ...

Magdeburg bekommt noch einen Tunnel

Nun ist es also beschlossene Sache: Magdeburg bekommt am Kölner Platz einen weiteren Tunnel. Die Entscheidung dafür fiel diese Woche im Stadtrat denkbar knapp mit einer Stimme Unterschied (bei zwei Enthaltungen und mehreren Abwesenheiten) aus.


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Abseits der Hauptstraße

Warum bieten Navigationsgeräte eigentlich nur die Möglichkeit zwischen "schnellste Strecke" und "kürzeste Strecke" zu wählen? Ich wünsche mir ganz dringend die Option "abseits der Haupt- und Bundesstraßen entlang fahren".

Wenn Freitag abend sowieso alle Autofahrer der Republik unterwegs sind, kann ich mit meiner Wunsch Option auch nicht langsamer voran kommen als auf einer total überfüllten Bundesstraße. 

Du bist nur eine Nummer bei der Deutschen Bahn

Heute nachmittag haben wir eine Regenpause genutzt und einen kleinen Spaziergang in die Stadt unternommen, ich brauchte sowieso noch eine Bahnfahrkarte für die kommende Woche. Also hinein ins DB ReiseZentrum am Magdeburger Hauptbahnhof - aber halt, irgendwas ist neu hier, es wurde alles umgebaut.

Da vor mir alle Schalter frei sind, zögere ich nicht und gehe auf einen der vier besetzten Schalter zu. Auf halbem Weg werde ich jedoch unfreundlich zurechtgewiesen, dass ich mir bitte eine Nummer ziehen möchte. Hallo? Bin ich hier in einer Amtsstube? Ich dachte, die Bahn will an die Börse und nicht länger ein Staatsunternehmen sein?

Als ich mich umdrehe sehe ich am Eingang dann auch so einen Automaten stehen, an dem man sich seine Nummer ziehen darf. Grummelnd kehrt gemacht und auf den Knopf gedrückt. Wenige Sekunden später werde ich von der gleichen Dame - nun jedoch mit Hilfe meiner Nummer, einer Leuchttafel und einem elektronischen Signal - an ihren Schalter gerufen. Der komplette Raum ist immer noch leer und ich bin weiterhin der einzige Kunde.

Dieser von der DB als neu und kundenorientiert angepriesene Service stößt mir vom ersten Augenblick an unangenehm auf. Was daran besser sein soll als die Warteschlange die es vorher gab, weiss ich nicht. Wenn weiterhin nicht alle Schalter durch Sparmaßnahmen besetzt sind wird der Kunde auch zukünftig lange warten dürfen. Daran ändern die unpersönlichen Nummern überhaupt nichts.

Kleine Geschichte am Rande: der Fahrkartenautomat am Eingang wollte bei einem anderen Kunden anscheinend einen Geldschein nicht annehmen. Selbiger Kunde kam an den Schalter um den Schein umzutauschen, wurde jedoch abgewiesen und durfte sich woanders um ein Ticket bemühen. Seinen Groll auf die Angestellten kann ich gut nachvollziehen.

Für das nächste Mal überlege ich mir dann wieder, ob ich das Auto nehme. Schlechten Service finde ich überall, auf dem Autobahnrasthof ist man jedoch freundlich zu mir.

Kartenmaterial für JVC Navigationsgeräte

JVC bietet Navigationsgeräte an, vor nunmehr fast zwei Jahren war auch unser (nun nicht mehr ganz) aktuelles Gerät (KV-PX70) dabei. Seit einiger Zeit nervt eine Meldung beim Booten (dem integrierten Windows sei Dank für diverse Systemabstürze), dass das Kartenmaterial veraltet ist.

Sucht man auf der Webseite von JVC nach aktuellen Kartenmaterial ... nun ja, kurz, da ist nichts.

Ein Anruf bei der Hotline erbrachte die Auskunft, dass die Firma PK Multimedia Service GmbH neues Kartenmaterial liefern könne. Das nur mal als Info für alle, die vielleicht auch auf der Suche sind. Für das Update soll man dann aber 149,- € hinblättern.

Für den Preis kann man fast ein neues Gerät kaufen und erhält aktuelle Karten umsonst dazu. 

Parksituation und Nahverkehr in Magdeburg

Heute haben wir auf dem Weg in die Innenstadt etwas befremdliches gesehen. Bei uns in der Straße parken eigentlich jeden Tag einige Autos auf dem (doch sehr breiten) Fußgängerweg direkt vor einem abgeschlossenen Parkplatz. Grund dafür ist die notorisch knappe Parkplatzsituation, die sich anscheinend eher verschlechtert (einige Einfahrten sind neuerdings als solche gekennzeichnet).

Die dort stehenden Fahrzeuge haben ein "Ticket", sprich einen Bußgeldbescheid für Parken auf dem Gehweg erhalten.

Das möge vielleicht richtig sein, schön ist das nicht. Vorgekommen ist das bisher jedenfalls nicht (zumindest gehen wir fast täglich mehrmals dort lang und haben noch keinen Zettel am Scheibenwischer gesehen - oder selbst einen bekommen). Die Stadt versucht anscheinend mit allen Mitteln mehr Gebühren einzutreiben.

Auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz um die Ecke hat man auch schon mal einen Bußgeldbescheid wenn man sich dort nachts hinstellt (kein Parkplatz mehr frei weit und breit, auch nicht für Anwohner) und früh am morgen nicht um 8:10 Uhr verschwunden ist. Nachts will der Automat aber auch irgendwie kein Geld von mir haben sondern verweist mich auf den nächsten Morgen. Steht man auf einem Anwohnerparkplatz bzw. will gerade von dort wegfahren, kommen die netten Damen und Herren von Ordnungsamt auch schon mal angelaufen um ja noch zu sehen ob man auch wirklich einen Anwohnerausweis besitzt. Überhaupt ist Magdeburg sehr freundlich bei der Auswahl der Parkzeiten: 30 Minuten oder 60 Minuten. dazwischen geht nichts. Da braucht man nicht lange überlegen, selbst wenn man maximal 10 Minuten parken wird, sind gleich 0,50 € bei der Stadt angekommen. Andere Städte können das besser, dort sind auch Kurzzeitparktickets möglich oder die Ticketautomaten akzeptieren kleinere Beträge für eine kürzere Parkdauer.

Überhaupt, Parkscheinautomaten ... Magdeburg hat letztes Jahr noch mal einen Schwung davon angeschafft, genauer 89 Stück. Die Ausschreibung belief sich auf die lächerliche Summe von 511.069,30 €. Das muss der Autofahrer natürlich auch erst mal bezahlen, bevor es aus der Neuanschaffung erste Gewinne zu verzeichnen gibt. Mit diesen Automaten wurden diverse bisher kostenlose Parkflächen bestückt. Und jetzt ratet, wer die Stadt überhaupt erst auf diese grandiose Idee gebracht hat: die Interessengemeinschaft Magdeburg e.V. (Pressemitteilung: hier). Besten Dank an dieser Stelle!

Nahverkehr in Magdeburg wird immer komplizierter. Das Auto kann man nicht nutzen, weil die Parkkosten in ungeahnte Höhen steigen und diverse Knotenpunkte (z. B. Hasselbachplatz bis Ecke Halberstädter/Leipziger) gern mal überlastet sind. Die Öffentlichen (MVB) kann man auch nicht nutzen da die Fahrzeiten irgendwie unpraktisch sind für jeden, der außerhalb der Innenstadt wohnt. Aber auch hier sind Ende letzten Jahres erst mal einige Gebühren angestiegen. Und das Fahrrad? Da wird man dann wiederum vom Magdeburger Autofahrer gern mal ignoriert, was zu lebensgefährlichen Situationen (natürlich nur für den Radfahrer) führt.

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe und der Service

Nun da das neue Zeitalter bei den Magdeburver Verkehrsbetrieben angebrochen ist - hat sich eigentlich nicht viel geändert.

Ich bin gestern abend gegen 21 Uhr noch mal in die Stadt gefahren. An der Haltestelle warten bereits mehrere Personen, aber die Bahn lässt sich noch 20 Minuten Zeit. Dabei habe ich Glück und bin 10 Minuten zu spät, ab 20 Uhr fährt von Norden in Richtung Uniplatz nur noch die Nachtlinie 94, alle halbe Stunde mal. Die Straßenbahn kommt zu spät und ist voll, sehr voll. Ein guter Teil der Fahrgäste muss stehen und die Kontrolleure haben es schwer, sich durch die Menge zu drücken. Im Publikum finden Diskussionen mit den Kontrolleuren und untereinander statt was denn nun als Ringfahrt gilt und was nicht, die neuen Regelungen sind anscheinend noch nicht ganz klar.

Wir erinnern uns: am Alten Markt ist der (gut besuchte) Weihnachtsmarkt, außerdem sind viele Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet.

Nachdem ich meine zwei Wege erledigt hatte schlendere ich noch über den Weihnachtsmarkt um etwas zu essen. Kurz vor 22 Uhr stehe ich wieder an der Haltestelle und die elektronische Anzeige sagt die nächste Straßenbahn Richtung Norden (überhaupt die einzige auf der Anzeige) für 22:02 Uhr an. Es wird abend und es wird morgen - äh, jedenfalls um 22:03 Uhr verschwindet die angekündigte Straßenbahn von der Anzeige ohne das auch wirklich ein Schienenfahrzeug vorfuhr. An der Haltestelle sammeln sich immer mehr Personen und es wird voll. Nächste Anzeige: 22:08 Uhr. Diese Bahn schafft es auch - fast - pünktlich und alle Wartenden zwängen sich in die sowieso schon volle Bahn. Auch wieder anwesend: die netten Kontrolleure, deren Durchkommen sorgt für weitere Drängeleien.

Bleibt festzuhalten: hätte die MVB soviel Energie in einen vernünftigen und dem Besucheransturm angemessenen Fahrplan gesteckt wie Überlegungen für die Fahrpreiserhöhungen angestellt wurden, nun, dann würden vielleicht die Leute einmal mehr die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Wenn ich im Schnitt eine halbe Stunde Wartezeit an den Haltestellen einkalkulieren muss und dafür in völlig überfüllten Fahrzeugen stehen darf kann ich auch mit dem Auto in die Stadt fahren. Das geht schneller, ist bequemer - und neuerdings sogar billiger.

Kopfsteinpflaster, gleich um die Ecke

Heute sollte ich meine Frau aus Borne von einem Spiel abholen. Da unser Navi derzeit verliehen ist, ich mich in der näheren Umgebung aber auch ohne technische Hilfsmittel auskenne - genügte ein Blick vorab auf die Karte. Dachte ich.

Der bequemste Weg führt aus Magdeburg über die B81 bis zur Abfahrt Wanzleben/Altenweddingen und dort Richtung Schönebeck/Elbe. Leider kann man derzeit jedoch nicht durch Stemmern fahren, Baustelle und so. Wusste ich nicht, sonst wäre ich gleich über die B71 gefahren. Das dauert zwar länger aber man kommt auch an.

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Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) erhöhen die Preise

Nachdem wir mittlerweile in Magdeburg wohnen trifft uns die zum Anfang Dezember 2008 anstehende Tarifänderung und Preiserhöhung der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB).

Die letzte Preiserhöhung ist knapp 1.5 Jahre her, im April 2007 wurden die Tarife zuletzt den Gegebenheiten (oder Bedürfnissen) angepasst. Die in diesem Jahr stattfindenden Änderungen dürften für viele jedoch gravierender sein als es auf den ersten Blick aussieht.

Eine Einzelfahrkarte erhöht sich von 1,60€ auf 1,70€, das macht 6,25% mehr. Die ermäßigte Fahrkarte steigt von 1,30€ auf 1,40€, macht 7,7% mehr. Die Mehrfartenkarte steigt von 5,60€ auf 6,00€, also ebenfalls 10 €-Cent mehr pro Fahrschein. Die Citykarte (was für ein Denglisch) für 0,90€ wurde abgeschafft, dafür gibt es jetzt die Kurzstreckenkarte für eine Fahrt bis zu 3 Haltestellen, Kostenpunt jetzt 1,20€. Die Preise für Wochen- und Monatskarten bleiben laut Webseite gleich, nur einige Bezeichnungen auf der Webseite ändern sich. Jemand hat sich so passende Begriffe wie "Gut", "Günstig" und "Clever" einfallen lassen um die Änderungen gegenüber früher herauszustreichen.

Was die meisten Nutzer von Einzelfahrscheinen jedoch stören dürfte: man darf ab Dezember nicht mehr mit dem gleichen Fahrschein zurück fahren sondern muss dafür einen neuen Fahrschein lösen. Auch eine Rückfahrt über eine andere Linie zum gleichen Ausgangspunkt ist explizit nicht erlaubt. Dafür wurde die Gültigkeitsdauer der Fahrscheine kulanterweise bei 90 Minuten belassen auch wenn man darauf hinweist dass andere Verkehrsverbunde hier nur 60 Minuten erlauben. Diese Kulanz ist jedoch Schwachsinn: für eine Fahrt vom Barleber See im Norden zur Uniklinik im Süden der Stadt - also einmal quer durch - braucht die MVB laut eigenem Fahrplan etwas weniger als 45 Minuten, also nicht mal die Hälfte der möglichen Gültigkeitsdauer. Dafür muss jedoch für einen kurzen Einkauf in die Stadt - früher bequem in 90 Minuten zu erledigen - nun der doppelte Fahrpreis gezahlt werden. In nicht wenigen Fällen ist die Preiserhöhung ab Dezember also nicht im einstelligen Prozentbereich zu finden sondern 100% für zwei Fahrscheine plus den Aufschlag für die dann verteuerten Fahrkarten. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Menschen jetzt wieder vermehrt auf das Auto umsteigen weil es (zumindest subjektiv) günstiger ist.

So was nenen ich doch mal verfehlte Verkehrspolitik! Anstatt die Rahmenbedingungen für die Nutzung der städtischen Nahverkehrsmittel zu verbessern wird den Leuten die sich sowieso ständig zwischen Auto und MVB entscheiden dieser Entschluß abgenommen. Auf noch mehr verstopfte Straßen und überfüllte Parkhäuser.

Was noch? Ach ja, die bisherigen Fahrscheine sind genau einen Monat (Dezember 2008) gültig und verfallen danach laut Webseite der MVB ersatzlos. Es gibt keinen Umtausch, die Fahrscheine werden auch nicht zurückgenommen oder der Differenzbetrag erstattet. Sprich, man muss diese Fahrscheine in jedem Fall im Dezember "verbrauchen". Das ist natürlich besonders lästig da regelmäßige Fahrer sowieso eine Dauerkarte besitzen und halt nur die Menschen, die eher unregelmäßig die MVB nutzen sich solche EInzelfahrscheine oder Mehrfachkarten zulegen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Zu diesem Thema gab es in der Volksstimme vom 26.11.2008 einen interessanten Leserbrief einer Frau aus Magdeburg, leider finde ich den Artikel nicht online zum Verlinken. Dort wurde ihr vorgeschlagen dass man den 4er-Block gegen eine Bearbeitungsgebühr von 2,00€ zurücknehmen wurde ...

Halten wir fest dass die MVB theoretisch eine 6-7% Preiserhöhung durchführt. Das macht ca. 4% pro Jahr (gerechnet seit der letzten Preiserhöhung). Praktisch steigen einige Preise wesentlich stärker und es wird sich zeigen ob die Nutzerzahlen dies rechtfertigen.

Schön wäre es, wenn die MVB dafür an einigen Stellen ihren Service verbessern würde. Von recht unsanft vorgehenden Kontrolleuren hörte man ab und zu (diese werden von einer Wachschutzfirma gestellt und bekommen/bekamen wohl zusätzlich ein Kopfgeld für erwischte Schwarzfahrer) in der Vergangenheit. Die ermäßigten Fahrkarten sind - verglichen mit einigen anderen Nahverkehrsbetrieben - unverschämt teuer. Dass man aber am späteren Abend am gutbesuchten Hasselbachplatz 20 Minuten auf die nächste (womöglich nicht mal eine passende) Straßenbahn warten muss zeugt schon von Desinteresse am Kunden. Eine Direktverbindung nachts vom Hasselbachplatz über den Breiten Weg in den Norden der Stadt? Fehlanzeige, Umsteigen und Warten ist angesagt. Dass es zu Großveranstaltungen wie der Hassel Night Line nicht mal Sonderzüge gibt ... wen wundert es. Die Massen werden dann mit Taxis abtransportiert und das Taxigewerbe in Magdeburg freut sich.

Als wir vor einigen Wochen in Freiburg, Breisgau waren kam mir die Situation im städtischen Nahverkehr wesentlich entspannter vor. Dort sind alle paar Minuten Busse und Straßenbahnen in der Stadt herumgefahren, auch später am Abend. Außerdem - und das hat mich am meisten überrascht: die Straßenbahnen fuhren fast lautlos - obwohl auch dort Schienen aus Stahl verlegt sind. Wenn man sich dagegen den Krach anhört den Straßenbahnen in Magdeburg produzieren ... dann leben wir nicht in einer Landeshauptstadt sondern tief in der Provinz.

Der grüne Pfeil

Der "Blechpfeil" wurde in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der ehemaligen DDR eingeführt und nach der Wiedervereinigung dann in das gesamte Bundesgebiet exportiert. Seit den 90er Jahren ist das Zeichen 720 fester Bestandteil der Straßenverkehrsordnung und man sieht bundesweit in vielen Städten so einen Pfeil.

Der grüne Blechpfeil (bzw. korrekt Grünpfeil) an Ampelanlagen erlaubt das Abbiegen nach rechts trotz roter Ampel. Man fährt vorsichtig auf die Kreuzung zu und wenn man den quer fahrenden Verkehr nicht behindert darf man abbiegen. Eigentlich recht einfach - eigentlich.

Nicht so in Deutschland. Hier wird seit der Wiedervereinigung vehement dafür und dagegen gestritten ob der kleine grüne Pfeil nun den Verkehrsfluß oder doch eher die Unfallstatistik erhöht. Nun, der gemeine deutsche Autofahrer möchte anscheinend alles reguliert haben. Ohne leuchtenden Rechtsabbiegerpfeil in der Ampel und demzufolge zusätzlicher Steuerlogik geht da gar nichts. Nicht zum ersten Mal habe ich heute in Hamburg Autofahrer mit gesetztem Blinklicht gesehen die stur an der Ampel stehenbleiben, obwohl es dort einen Grünpfeil und ein erklärendes Schild da drunter gab. Von links kamen keine Fahrzeuge, die nachfolgenden Autofahrer bedanken sich sicher für die unnötige Verzögerung.

In diversen anderen Ländern ist das Abbiegen nach rechts bei roter Ampel pauschal immer erlaubt außer es wird durch ein Verbotsschild eingeschränkt. Dort funktioniert der gesunde Menschenverstand, wann schaffen es die Deutschen, selbigen beim Autofahren auch mal einzuschalten?