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Dampfplauderei bei RTL

Irgendjemand - ich will keine Namen nennen - hat bei uns "Das Supertalent" aufgezeichnet und angeschaut. Während ich dann auf der Couch saß und diverse Software auf dem Rechner besagter Person installiert habe, wurde die Aufzeichnung geschaut. Selbst wenn man überhaupt nicht auf den Fernseher achtet, fällt einem auf, dass teilweise sehr viele Pausen im Programm vorkommen und die Sendung dadurch künstlich in die Länge gezogen wird. Also habe ich mir die Aufzeichnung noch mal im Schnelldurchlauf angeschaut und hier mal ein kurzer Abriß:

00:00:00 - die Sendung startet

00:09:40 - der erste Kandidat betritt die Bühne, bis hierher nur Wiederholung und Werbung

02:51:27 - der letzte Kandidat ist fertig

04:06:25 - Beginn der Entscheidungsphase, die letzte Stunde wurde mit Wiederholungen und Werbung gefüllt, die Leute durften natürlich schon anrufen

04:28:19 - noch mal 60 Sekunden Countdown für letzte Anrufe

04:29:24 - 60 Sekunden (also, eigentlich 65 Sekunden) abgelaufen, keine Anrufe mehr möglich

04:34:35 - Übergabe des Ergebnis durch den Notar an die Moderatoren

04:42:19 - Beginn der Ansage, wer drin und wer draußen ist

04:48:44 - nur noch drei Kandidaten übrig

04:53:03 - der Sieger steht fest

An der Stelle fragt man sich - zumindest frage ich mich - wie man 1:37:57 mit Wiederholungen füllen kann, bis das Ergebnis endlich vorliegt (oder bis genügend Einnahmen in Form von Abstimmungen vorliegen). Offensichtlich klappt das aber und die Zuschauer bleiben "am Ball". Die Teilnehmer der Veranstaltung vor Ort haben ja keine Wahl.

Aber noch unangenehmer fällt die künstliche Verzögerung auf, wenn man sich anschaut, dass der Moderator z. B. 7 Minuten und 44 Sekunden zwischen Erhalt des Ergebnisses und Beginn der Entscheidung erzählt (plus Werbung, natürlich). Die 6 Minuten 25 Sekunden, bis alle Teilnehmer ihr vorläufiges Ergebnis haben, sind da noch erträglich. Die "Spannung" für die letzten drei Teilnehmer wird dafür noch mal auf unglaubliche 4 Minuten und 19 Sekunden hinausgequasselt und -pausiert.

Unglaublich - und die kriegen noch Geld dafür, quasi nur da zu stehen und Löcher in die Luft zu erzählen ...

Staatliche Einflußnahme auf die öffentlich-rechtlichen Medien

Nachdem letzte Woche der Chefredakteur des ZDF so grandios von Politikern abgesägtgesetzt wurde, frage ich (bestimmt nicht zum ersten Mal) mich, inwieweit die Unabhängigkeit der Medien von der Politik und eine freie Berichterstattung gewährleistet sein sollen.

Wenn die Politik derart direkt Einfluß auf die Besetzung hochrangiger Posten nehmen kann, ist das doch Postenschieberei der feinsten Sorte. Da braucht ein Herr Koch auch niemandem drohen, dass ein Gang zum Bundesverfassungsgericht die Sache noch verschlimmern würde. Ich für meinen Anteil würde die Politik gern komplett und endgültig aus diesem Bereich heraus haben.

Aber einen Vorteil hat das ganze schon, wie ich in einem Forum auf Xing lesen durfte: In Zukunft kann man die GEZ-Gebühr als Parteispende absetzen.

Sie bekommen: nichts

Gerade mit einem Ohr in einer Werbung gehört:


"Sie bekommen zwei mal keine Anschlussgebühr ..."


Also wie soll man das verstehen. Als doppelte Verneinung oder einfach nur als zu blöd zum Bilden eines deutschen Satzes?

*kopfschüttel*