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Sushi-Moon am Hasselbachplatz in Magdeburg

Eigentlich wollte meine Frau ja schon seit längerem mit ihrer Freundin wieder mal Sushi essen gehen. Nachdem daraus im Laufe der letzten Woche aus behördlichen Gründen nichts wurde, fand eine Planänderung statt und die Männer durften gnädigerweise am Freitag auch mitkommen ;-)

Es wurde sich am Sushi-Moon in der Nähe des Hasselbachplatzes getroffen, das Restaurant ist vor nicht allzu langer Zeit vom Uniplatz dorthin umgezogen. Die neue Ausstattung gefällt mir besser und die Räume sind heller und angenehmer gestaltet.

Das Essen schmeckt sehr gut, auch für den Besucher der nicht so auf Fisch und Reis steht, gibt die Speisekarte einige Gerichte her. Die Bedienung ist zuvorkommend und höflich, es wird - im Gegensatz zu einer Eigenschaft diverser anderer Restaurants in Magdeburg - auch häufig nach den Getränken gefragt.

Preislich bewegt sich das Sushi-Moon allerdings in der gehobenen Klasse - was vielleicht auch daran lag, dass meine Frau mit war und sich quer durch die Speisekarte probiert hat *g*

Parksituation und Nahverkehr in Magdeburg

Heute haben wir auf dem Weg in die Innenstadt etwas befremdliches gesehen. Bei uns in der Straße parken eigentlich jeden Tag einige Autos auf dem (doch sehr breiten) Fußgängerweg direkt vor einem abgeschlossenen Parkplatz. Grund dafür ist die notorisch knappe Parkplatzsituation, die sich anscheinend eher verschlechtert (einige Einfahrten sind neuerdings als solche gekennzeichnet).

Die dort stehenden Fahrzeuge haben ein "Ticket", sprich einen Bußgeldbescheid für Parken auf dem Gehweg erhalten.

Das möge vielleicht richtig sein, schön ist das nicht. Vorgekommen ist das bisher jedenfalls nicht (zumindest gehen wir fast täglich mehrmals dort lang und haben noch keinen Zettel am Scheibenwischer gesehen - oder selbst einen bekommen). Die Stadt versucht anscheinend mit allen Mitteln mehr Gebühren einzutreiben.

Auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz um die Ecke hat man auch schon mal einen Bußgeldbescheid wenn man sich dort nachts hinstellt (kein Parkplatz mehr frei weit und breit, auch nicht für Anwohner) und früh am morgen nicht um 8:10 Uhr verschwunden ist. Nachts will der Automat aber auch irgendwie kein Geld von mir haben sondern verweist mich auf den nächsten Morgen. Steht man auf einem Anwohnerparkplatz bzw. will gerade von dort wegfahren, kommen die netten Damen und Herren von Ordnungsamt auch schon mal angelaufen um ja noch zu sehen ob man auch wirklich einen Anwohnerausweis besitzt. Überhaupt ist Magdeburg sehr freundlich bei der Auswahl der Parkzeiten: 30 Minuten oder 60 Minuten. dazwischen geht nichts. Da braucht man nicht lange überlegen, selbst wenn man maximal 10 Minuten parken wird, sind gleich 0,50 € bei der Stadt angekommen. Andere Städte können das besser, dort sind auch Kurzzeitparktickets möglich oder die Ticketautomaten akzeptieren kleinere Beträge für eine kürzere Parkdauer.

Überhaupt, Parkscheinautomaten ... Magdeburg hat letztes Jahr noch mal einen Schwung davon angeschafft, genauer 89 Stück. Die Ausschreibung belief sich auf die lächerliche Summe von 511.069,30 €. Das muss der Autofahrer natürlich auch erst mal bezahlen, bevor es aus der Neuanschaffung erste Gewinne zu verzeichnen gibt. Mit diesen Automaten wurden diverse bisher kostenlose Parkflächen bestückt. Und jetzt ratet, wer die Stadt überhaupt erst auf diese grandiose Idee gebracht hat: die Interessengemeinschaft Magdeburg e.V. (Pressemitteilung: hier). Besten Dank an dieser Stelle!

Nahverkehr in Magdeburg wird immer komplizierter. Das Auto kann man nicht nutzen, weil die Parkkosten in ungeahnte Höhen steigen und diverse Knotenpunkte (z. B. Hasselbachplatz bis Ecke Halberstädter/Leipziger) gern mal überlastet sind. Die Öffentlichen (MVB) kann man auch nicht nutzen da die Fahrzeiten irgendwie unpraktisch sind für jeden, der außerhalb der Innenstadt wohnt. Aber auch hier sind Ende letzten Jahres erst mal einige Gebühren angestiegen. Und das Fahrrad? Da wird man dann wiederum vom Magdeburger Autofahrer gern mal ignoriert, was zu lebensgefährlichen Situationen (natürlich nur für den Radfahrer) führt.

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) erhöhen die Preise

Nachdem wir mittlerweile in Magdeburg wohnen trifft uns die zum Anfang Dezember 2008 anstehende Tarifänderung und Preiserhöhung der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB).

Die letzte Preiserhöhung ist knapp 1.5 Jahre her, im April 2007 wurden die Tarife zuletzt den Gegebenheiten (oder Bedürfnissen) angepasst. Die in diesem Jahr stattfindenden Änderungen dürften für viele jedoch gravierender sein als es auf den ersten Blick aussieht.

Eine Einzelfahrkarte erhöht sich von 1,60€ auf 1,70€, das macht 6,25% mehr. Die ermäßigte Fahrkarte steigt von 1,30€ auf 1,40€, macht 7,7% mehr. Die Mehrfartenkarte steigt von 5,60€ auf 6,00€, also ebenfalls 10 €-Cent mehr pro Fahrschein. Die Citykarte (was für ein Denglisch) für 0,90€ wurde abgeschafft, dafür gibt es jetzt die Kurzstreckenkarte für eine Fahrt bis zu 3 Haltestellen, Kostenpunt jetzt 1,20€. Die Preise für Wochen- und Monatskarten bleiben laut Webseite gleich, nur einige Bezeichnungen auf der Webseite ändern sich. Jemand hat sich so passende Begriffe wie "Gut", "Günstig" und "Clever" einfallen lassen um die Änderungen gegenüber früher herauszustreichen.

Was die meisten Nutzer von Einzelfahrscheinen jedoch stören dürfte: man darf ab Dezember nicht mehr mit dem gleichen Fahrschein zurück fahren sondern muss dafür einen neuen Fahrschein lösen. Auch eine Rückfahrt über eine andere Linie zum gleichen Ausgangspunkt ist explizit nicht erlaubt. Dafür wurde die Gültigkeitsdauer der Fahrscheine kulanterweise bei 90 Minuten belassen auch wenn man darauf hinweist dass andere Verkehrsverbunde hier nur 60 Minuten erlauben. Diese Kulanz ist jedoch Schwachsinn: für eine Fahrt vom Barleber See im Norden zur Uniklinik im Süden der Stadt - also einmal quer durch - braucht die MVB laut eigenem Fahrplan etwas weniger als 45 Minuten, also nicht mal die Hälfte der möglichen Gültigkeitsdauer. Dafür muss jedoch für einen kurzen Einkauf in die Stadt - früher bequem in 90 Minuten zu erledigen - nun der doppelte Fahrpreis gezahlt werden. In nicht wenigen Fällen ist die Preiserhöhung ab Dezember also nicht im einstelligen Prozentbereich zu finden sondern 100% für zwei Fahrscheine plus den Aufschlag für die dann verteuerten Fahrkarten. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Menschen jetzt wieder vermehrt auf das Auto umsteigen weil es (zumindest subjektiv) günstiger ist.

So was nenen ich doch mal verfehlte Verkehrspolitik! Anstatt die Rahmenbedingungen für die Nutzung der städtischen Nahverkehrsmittel zu verbessern wird den Leuten die sich sowieso ständig zwischen Auto und MVB entscheiden dieser Entschluß abgenommen. Auf noch mehr verstopfte Straßen und überfüllte Parkhäuser.

Was noch? Ach ja, die bisherigen Fahrscheine sind genau einen Monat (Dezember 2008) gültig und verfallen danach laut Webseite der MVB ersatzlos. Es gibt keinen Umtausch, die Fahrscheine werden auch nicht zurückgenommen oder der Differenzbetrag erstattet. Sprich, man muss diese Fahrscheine in jedem Fall im Dezember "verbrauchen". Das ist natürlich besonders lästig da regelmäßige Fahrer sowieso eine Dauerkarte besitzen und halt nur die Menschen, die eher unregelmäßig die MVB nutzen sich solche EInzelfahrscheine oder Mehrfachkarten zulegen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Zu diesem Thema gab es in der Volksstimme vom 26.11.2008 einen interessanten Leserbrief einer Frau aus Magdeburg, leider finde ich den Artikel nicht online zum Verlinken. Dort wurde ihr vorgeschlagen dass man den 4er-Block gegen eine Bearbeitungsgebühr von 2,00€ zurücknehmen wurde ...

Halten wir fest dass die MVB theoretisch eine 6-7% Preiserhöhung durchführt. Das macht ca. 4% pro Jahr (gerechnet seit der letzten Preiserhöhung). Praktisch steigen einige Preise wesentlich stärker und es wird sich zeigen ob die Nutzerzahlen dies rechtfertigen.

Schön wäre es, wenn die MVB dafür an einigen Stellen ihren Service verbessern würde. Von recht unsanft vorgehenden Kontrolleuren hörte man ab und zu (diese werden von einer Wachschutzfirma gestellt und bekommen/bekamen wohl zusätzlich ein Kopfgeld für erwischte Schwarzfahrer) in der Vergangenheit. Die ermäßigten Fahrkarten sind - verglichen mit einigen anderen Nahverkehrsbetrieben - unverschämt teuer. Dass man aber am späteren Abend am gutbesuchten Hasselbachplatz 20 Minuten auf die nächste (womöglich nicht mal eine passende) Straßenbahn warten muss zeugt schon von Desinteresse am Kunden. Eine Direktverbindung nachts vom Hasselbachplatz über den Breiten Weg in den Norden der Stadt? Fehlanzeige, Umsteigen und Warten ist angesagt. Dass es zu Großveranstaltungen wie der Hassel Night Line nicht mal Sonderzüge gibt ... wen wundert es. Die Massen werden dann mit Taxis abtransportiert und das Taxigewerbe in Magdeburg freut sich.

Als wir vor einigen Wochen in Freiburg, Breisgau waren kam mir die Situation im städtischen Nahverkehr wesentlich entspannter vor. Dort sind alle paar Minuten Busse und Straßenbahnen in der Stadt herumgefahren, auch später am Abend. Außerdem - und das hat mich am meisten überrascht: die Straßenbahnen fuhren fast lautlos - obwohl auch dort Schienen aus Stahl verlegt sind. Wenn man sich dagegen den Krach anhört den Straßenbahnen in Magdeburg produzieren ... dann leben wir nicht in einer Landeshauptstadt sondern tief in der Provinz.

Hassel Night Line 6

Letztes Wochenende war die bereits 6. Hassel Night Line in Magdeburg. Die Partymeile Hasselbachplatz wird komplett für Fahrzeuge gesperrt und die Besucher können ungestört die zahlreichen Bars und Kneipen rund um den Hassel besuchen. Stephan hatte zur Feier seines anstehenden Geburtstages geladen und so trafen wir uns gegen 22 Uhr am vereinbarten Treffpunkt. Ach ja, eine Spiegelreflexkamera in der Hand zu haben ist eine sichere Aufforderung für viele Leute um ein Foto zu bitten ;-) Continue reading "Hassel Night Line 6"

All you can eat - Flammkuchen

Rund um den Hasselbachplatz in Magdeburg gibt es ja diverse Kneipen, Gaststätten, Bars und Imbissstuben. Eine davon, recht neu eröffnet, ist das "Bistro Elsass" auf der Otto-Von-Guericke Straße. Im Angebot sind Elsässer Flammkuchen, Weine aus aller Welt und Kaffeespezialitäten.

Dienstags ist dort "All You Can Eat!" für 5 Euro. Aufmerksam gemacht durch Geschäftspartner haben wir uns alle dort abends getroffen und wollten das Angebot testen. Das Ergebnis: die Flammkuchen schmecken sehr gut und die verschiedenen Weine kamen auch gut an. Auf dem Buffet gab es drei verschiedene Sorten: normale, mit Ananas und mit Schinken. Allerdings spricht dieses Foto Bände über die Verfügbarkeit:

Die Küche des Bistros ist zu klein oder zu langsam, ich weiß es nicht genau. Die Tische draußen waren nicht voll besetzt und drinnen saßen überhaupt nur an einem Tisch Leute. Trotzdem mussten wir jeweils gut 10 Minuten warten bis ein neuer Flammkuchen das Buffet erreichte - und gleich wieder verschwand. So ein Stück Teigware reicht mal gerade für zwei bis drei Leute. Wenn im Bistro mal voll ist kann von "all you can eat" keine Rede mehr sein. Noch dazu war längere Zeit vor Ende des Buffets der Nachtisch (Obstsalat) aus und davon hätte man nun wirklich genügend auf Lager haben können.

Mal schauen, wenn die Küche vergrößert ist, kommen wir sicher gern wieder. So haben wir dann noch einen Abstecher ins CoCo gemacht und uns einen Cockteil genehmigt. Aber darüber berichte ich ein andermal - oder auch nicht.

Beschützt und überwacht

Nachdem es zum Jahreswechsel auf dem Hasselbachplatz in Magdeburg (die Partymeile schlechthin) Krawalle gegeben hat, wurde von Seiten der Regierung schnell reagiert. Der Platz soll vermehrt mittels Videokameras überwacht werden. Eine der Kameras ist an einem umliegenden Gebäude zu sehen, ob die anderen beiden geplanten Kameras schon da sind, konnte ich gestern abend nicht sehen.

Zusätzlich standen gestern abend zwei Kleinbusse sowie ein PKW der Polizei auf dem Platz, um Präsenz zu zeigen. In der Gegend fuhren auch deutlich mehr Fahrzeuge der Polizei als sonst herum. Die drei geparkten Polizeifahrzeuge gehörten zu Halberstadt, nicht zu Magdeburg. Alles in allem ein deutliches Aufgebot, um ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Wer weiss, wie lange das so bleibt.

Nur lassen sich mittels Videoüberwachung und kurzfristiger Polizeipräsenz keine Probleme lösen, wie die Massenschlägereien kürzlich an anderer Stelle in Magdeburg zeigen. Die Probleme verlagern sich einfach an Orte, an denen keine Videokamera montiert und keine Polizei anwesend ist. Das sind nicht die ersten beiden Vorfälle dieser Art in Magdeburg sondern gehören zu einer längeren Liste von Ausschreitungen.

Das Problem müsste man schon tief an der Wurzel packen. Die Generation Jugendlicher, die dort vermehrt auffallen ist genau in die Zeit nach Wende/Maueröffnung hineingewachsen. Probleme in der Schule, keine Ausbildungsplätze, keine Arbeit, Eltern arbeitslos. Was bleibt so jemandem im Leben?