Unterwegs auf Kuba (offline)

Posted by ads' corner on Thursday, 2020-08-20
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2019 war ich auf Kuba, für eine Konferenz welche dort stattgefunden hat.

Bei der Vorbereitung der Reise stellte sich heraus dass der Internetzugang im Land einerseits langsam ist, und nicht gut ausgebaut. Und andererseits dass der mobile Internetzugang über Roaming obszön teuer ist. Es war also abzusehen dass ich eine Woche ohne mobiles Internet auskommen muss, und demzufolge auch ohne online Navigation. Vorbereitungen waren notwendig.

Die Vorbereitungen teilten sich in zwei Bereiche: vor der Reise, und während der Reise. Kurz hatte ich überlegt ob ich eine Karte kaufe (dieses Ding aus Papier welches man in die Hand nimmt), aber es gibt außerhalb Kubas kein gutes Kartenmaterial für Touristen. Das was an Karten verfügbar war sah eher veraltet aus. Demzufolge habe ich diese Option wieder verworfen.

Coppelia - La Habana
Coppelia - La Habana

Vor der Reise

Zuerst einmal musste ich wissen wo ich überall hin will. Welche Sehenswürdigkeiten machen Sinn, wo sind diese, wie komme ich vom Hotel aus dahin. Dabei habe ich eher zuviel als zuwenig zusammen getragen, einerseits wollte ich nicht ohne wechselnde Optionen dastehen, andererseits ändern sich Pläne und ich müsste ggf. etwas besuchen was vorher nicht auf meiner Wunschliste stand. Ein paar Geocaches wollte ich auch finden. Und natürlich ein Eis essen.

Also habe ich angefangen die interessanten Sehenswürdigkeiten in einer Datei zu sammeln, zusammen mit “Name”, “Adresse” (wenn möglich), “Geokoordinaten” (Lat, Lon) und einer Einstufung ob das eher ein primäres Ziel ist oder als Ersatz dient. Das Sheet war während der Reise offline auf meinem Mobiltelefon verfügbar.

In Komoot habe ich mir diverse Laufrouten erstellt, die wechselnde Sehenswürdigkeiten und Geocaches beinhalten. Wiederum einige mehr als zu wenig. Die Routen waren samt Kartenmaterial auch offline auf dem Mobilgerät. Das ist eine kostenpflichtige Option in Komoot, aber wenn man das Kartenmaterial einmal gekauft hat, steht die ganze Welt zur Verfügung.

Bleiben die generellen Karten … als primäres Mittel der Wahl habe ich OsmAnd+ eingesetzt, und das Kartenmaterial für (ganz) Kuba heruntergeladen. Da ich ein Abo für die Karten habe, ist das sowieso schon enthalten. Auf die Art und Weise hatte ich alle notwendigen Karten offline verfügbar. Als Fallback habe ich das Kartenmaterial für Havanna in Google Maps heruntergeladen: in der App auf das eigene Logo oben rechts klicken, dann auf “Offline Karten”, dort eine neue Karte auswählen und herunterladen. Das darf nicht zu lange vor der Reise passieren, da Google Maps das Material sonst verwirft.

Die in Frage kommenden Geocaches habe ich einerseits in c:geo heruntergeladen, das hilft aber nicht viel da die App keine eigenen Karten dafür lädt. Also lagen alle Koordinaten auch noch einmal in einer Liste vor, die ich dann bequem in OsmAnd+ eingeben und dahin navigieren kann. Und die meisten Caches waren sowieso in Laufrouten enthalten.

Schlussendlich habe ich eine GPX-Datei erstellt, die alle interessanten Punkte abbildet. Das war einfach, da ich alle Kordinaten sowieso schon vorliegen hatte. Die GPX-Datei kann ich in OsmAnd+ laden und über das Kartenmaterial legen. So kann ich sehen wo ein interessanter Punkt (POI - Point of Interest) in der Nähe ist.

Auf Kuba

Während meines Aufenthaltes in Kuba bin ich eigentlich jeden Tag laufen gewesen. Bedingt durch die tropischen Temperaturen hatte ich einen Gürtel für eine Trinkflasche mitgenommen, und gefiltertes Wasser sowie etwas Traubenzucker bzw. Müsliriegel beim Laufen dabei gehabt.

Primär habe ich mich an den vorab ausgesuchten Laufrouten orientiert, und unterwegs viele Fotos aufgenommen. Zum einen als Erinnerung, zum anderen auch Fotos mit denen ich später das Kartenmaterial auf OpenStreetMap aktualisiert habe. Komoot hat das Kartenmaterial für die Laufrouten offline verfügbar, das war in der Regel ausreichend.

Ab und zu kam es jedoch vor dass das Kartenmaterial nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. In dem Fall hat dann jedesmal OsmAnd+ weiter geholfen: die über die Karte gelegte GPX-Datei hat mir gezeigt in welche Richtung ich jetzt am besten weiter laufe.

Nicht alle Geocaches waren auffindbar, aber das ist normal, und lag nicht an den Karten.

Andere Überlegungen

Vorab hatte ich überlegt ob ich für einige Ausflüge den öffentlichen Nahverkehr nutze. Allerdings gibt es keine verlässlichen Informationen darüber im Internet, speziell was Fahrpläne und Haltepunkte betrifft.

Die andere Option ist ein privates Taxi, von denen es viele auf Kuba gibt. Aber dafür reicht mein Spanisch nicht aus, um damit auch verlässlich dorthin zu kommen wo nicht nur Touristen hin wollen.